Datum: 27.06.2024
Autor: Monika W.
Ich hatte bereits vorher aus diesem im Schund Verlag erschienen Band der Trilogie Zeit Code (für den Frieden), Zeit Bots (für die Freiheit), Zeit-Sitz (für Afrika) die ersten beiden bibliophilen Bände einzeln gelesen. Sie sind schmal, nur 80 bzw. 100 Seiten. Und nun hatte der Autor den dritten Teil geschrieben, der 400 Normseiten umfasst und alles in ein zusammengepackt. Da musste ich erst einmal schlucken. 600 Seiten sich auf dieses abgedrehte Abenteuer einlassen?
Ein Abenteuer, wo Zeit und Raum verschwimmen? Zeitreisen die seitenweise im ständigen Wechselbad in die vergangene Zukunft und in die zukünftige Vergangenheit führen?
Ich wusste noch, wie es sich bei den ersten beiden schmalen Bänden anfühlte, nach kürzester Zeit die Kontrolle zu verlieren. Ich bin kein Mensch, der Überraschungen liebt. Ich will immer wissen, woran ich bin, und ich lese bei jedem Buch den Schluss als Erstes. Und schon zweimal hatte mich der Autor nach wenigen Kapiteln in einen Orbit entführt, wo ich meine Ratio am Eingang abgegeben und mich einfach nur stauend der phantasievollen Geschichte um Mike Westwing hingegeben habe, die vor meinem inneren Auge entstand.
Also hüpfte ich todesmutig in das Abenteuer Band drei. Zumindest kannte ich Mike Westwing bereits, der hier anfangs in einer Psychiatrie untergebracht ist. Und ich wusste, dass er das Buch der Verheißung entschlüsselt hat und es bewacht. Auch Peggy, seine verstorbene Liebe, Arden Kinoforo, diese wunderschöne Anmut mit ihren eleganten Tentakeln auf dem Kopf und Agent Smith waren wieder dabei. Und Gian, der Antagonist, der das Universum beherrschen will.
Es ging mir wie bei den ersten beiden Bänden. Ich versuchte anfangs, den Überblick zu behalten und die Zeitstränge auseinander zu dividieren. Spätestens, als Nafi mit Mike ausbüchste und mit ihm im Flugzeug die Identität tauschte, war es mit allen meinen Bemühungen, dieses Buch mit Verstand und Ratio zu lesen vorbei. Von da an gab ich mich völlig dem Genuss hin.
Ich las die Kapitel wie im Rausch. Alle meine Vorstellungskraft wurde gesprengt. Wie ein Film entstanden die Szenen des Konzils vor meinen Augen. Das mutige Auftreten von Adenike, der Mutter der schweigenden Flotte, wie sie die 42 Verse aus dem Buch der Verheißung interpretiert. Göttin O und Göttin K und ihre Weisheiten. Diese Botschaft, wie ein Weltfriede gelingen könnte, die gleichzeitig das Vermächtnis des Autors ist. Es hat mich überwältigt. Ich hätte noch tausend Seiten mehr davon weiterlesen können.
Wer den Band liest hier mein Tipp: Hinten, nach der Bonusrunde gibt es ein „Who is Who“ zu den einzelnen Figuren im Buch. Es hat mir sehr beim Lesen geholfen, immer wieder die Personen nachzuschlagen. Auch das Alter Ego des Autors ist darunter.